F i s k a l p h i l a t e l i e

Unsere Mitglieder sind auch oftmals Spezialsammler von außergewöhnlichen Sammelgebieten. Hier nun einige Beispiele der Fiskalphilatelie.

–     Urkundenstempel     –

–     Spielkartenstempel     –

–     Kalenderstempel     –

–     Zeitungsstempel     –

–     Ankündigungsstempel     –

Urkundenstempel

Mit dem Patent Leopold I. vom 28. April 1686 wurde der erste Urkundenstempel eingeführt. Daher werden diese Gebührenstempel auch „Leopolder“ genannt. Es gab die Gebührenstempel zu 60, 15 und 3 Kreuzer.

„ERSTES SIGILL – SECHZIG – KREUZER“, Kennbuchstaben „B“ für Böhmen, Stempelamt Prag. Diese Urkunde wurde am 8. Februar 1687 unterzeichnet.

Mit der Finanz-Ministerial-Verordnung vom 23. März 1854 wurden zum 1. November 1854 die ersten Urkundenstempel-Marken eingeführt. Es gab 21 Wertstufen von 1 Kreuzer bis 20 Gulden.

Mehrseitiger Pachtvertrag mit 20 fl und 10 fl Stempelmarke ausgestellt in Neustadt am 18. Oktober 1858.

Spielkartenstempel

Großes Trappola vom Kartenmacher Norbert Hofmann um 1775. Der 7 kr Gebührenstempel mit Kennbuchsrabe „A“ für Österreich unter der Enns wurde auf der „Münze-7“ gestempelt.

Die erste Abgabe für Spielkarten erfolgte 1638 bereits unter Kaiser Ferdinand III.

Eine „Verschluss-Marke für Spielkarten“ wurde 1882 eingeführt. Die erste Ausgabe trägt das Bildnis des Kaisers Franz Joseph I., der vom Kupferstechermeister Prof. Louis Jacoby im Jahre 1868 gestochen wurde. Dieser Kaiserkopf taucht auch u.a. bei den Urkundenstempelmarken und Telegrapfenmarken auf. 

Alle drei Verschluss-Marken für Spielkarten zu 15, 30 und 60 Kreuzer der Ausgabe 1882.

Kalenderstempel

Unter Kaiser Karl VI. (wurde der erste Aufschlag für Kalender im Erzherzogtum Österreich ob und unter der Enns mit der Verordnung vom 29. November 1721 eingeführt. Es gab neun verschiedene Gebühren; Unterschieden für den Kalender-Gattungen, Größe und Herkunft.

„Schreib-Kalender Auf das Jahr nach der Geburt Jesus Christi 1774“. 6 Kreuzer Kalenderstempel vom Stempelamt „Österreich unter der Enns“, erkennbar Kennbuchsrabe „A“.

Die erste Kalenderstempel-marke erschien am 1. November 1854 und es gab den Einheitswert 3 kr. für alle Arten von Kalendern.

„Kalender des Österreichischen = kaiserlichen Hofes für das Jahr 1855“ mit 3 Kr. Kalenderstempel Marke; entwertet „K:K: CAM: BEZ: CASSE I ABTH. WIEN“.

Zeitungsstempel

Die erste Abgabe für Zeitungen erschien zum 1. Juli 1789. Der ½ kr Gebührenstempel enthielt lediglich das Habsburger Wappen.

Real-Zeitung vom 20. Oktober 1789 mit erstem Zeitungsstempel.

Zum 1. März 1853 erschien die erste Zeitungsstempelmarke. Der 2 kr-Wert galt für die aus dem Ausland eingeführten Zeitungen.

Französisches Journal „LE CHARIVARI“ vom 24. Juni 1856. Neben der östrr. Zeitungsstempelmarke befindet sich der 6 Centimes franz. Zeitungsstempel „TIMBRE IMPERIAL.“

Ankündigungsstempel

Recht „spät“ erfolgte die Einführung der Abgabe für Ankündigungen (z.B. Theaterprogramme) zum 1. November 1850. Es gab zwei Gebührenstufen, die sich nach der Größe des „Plakates“ richtete. Anfangs gab es einen Gebührenstempel der den Gebührenwert und einen Kennbuchstaben des Stempelamtes kennzeichnete.

½ kr Ankündgungsstempel – Stempelamt Wien (Kennbuchstabe „W“) auf Theaterplakat mit besonderer Gastvorstellung.

Die erste Ankündigungs-stempelmarke erschien am 1. November 1854 und war dreifarbig: Unterdruck/Blattgeäder“ in „grün“, Legende und Inschrift „rot“ und Adler/Ornamente „schwarz“.

Theater Freistadt Raap mit ½ Ankündigungsstempelmarke.