Perfins gibt es natürlich auch in Österreich, wie in vielen Ländern der Welt. Da es sich hierbei um ein ganz besonderes Sammelgebiet handelt, möchten wir Ihnen dieses hier kurz vorstellen:
Was sind Perfins?
In den deutschsprachigen Ländern „Lochungen“ genannt, sind sie weltweit als „Perfins“ bekannt. Dieser Begriff ist eine Zusammensetzung aus „perforierte Initialen“ („perforated initials“) und bezeichnet mit Buchstaben oder Symbolen gelochte Briefmarken. In Österreich gab es von 1877 bis 1968 Perfins, danach war sie nicht mehr erlaubt. Insgesamt waren es in Österreich etwa 2.500 verschiedene Lochungen.
Wozu wurden Briefmarken gelocht?
Früher konnten die Marken bei der Post zurückgegeben werden und man erhielt dann den Wert in Bargeld zurück. Da das aber einige Leute zum Diebstahl der Marken verleitete, entschlossen sich viele Firmen und Behörden ihre großen Markenbestände mit diesen Lochungen zu kennzeichnen und so das Eigentum deutlich zu machen. Die Post nahm diese gelochten Marken nicht mehr zurück und so war ab sofort der Diebstahl der Marken sinnlos.
Nicht verhindert werden konnte, dass Personen die firmeneigenen Marken auch für private Post verwendeten. Man nennt das „Fremdverwendung“. Dies erkennt man aber nur an Belegen, wenn jemand der Tante Frieda Grüße schickt.
Wer lochte Briefmarken?
Große Firmen und Behörden, die sehr viel Postausgang hatten, brauchten eine große Menge Briefmarken. Sie kauften die Briefmarken bei der Post, lochten sie dann im eigenen Hause und verklebten sie auf ihren Briefen und Postkarten. Kleinere Firmen benutzten nur selten dieses System, da die Geräte nicht billig waren und es musste jemand für diese Arbeit abgestellt werden.
Wie wurden Briefmarken gelocht?
Für die Stanzung der Briefmarken gab es diverse verschiedene Geräte. Kleine Handgeräte bis hin zu großen Tischgeräten die sogar Rollenmarken verarbeiten konnten. Die bekanntesten Hersteller waren „Poko“, „Michelius“ und andere.